Piraten bleiben zu Hause an bewegendem Abend weiter in der Spur
ESV Buchloe holt am Weihnachtsfeiertag im Allgäu-Derby den vierten Heimsieg in Serie
Buchloe (chs) Bewegendes letztes Heimspiel für den ESV Buchloe in diesem Kalenderjahr am zweiten Weihnachtsfeiertag im Allgäu-Derby gegen den ESC Kempten. Denn zum einen konnten die Buchloer ihre Heimserie gegen den Tabellenfünften in einem packenden Derby mit einem 3:2 (0:0, 1:1, 1:1) Heimsieg nach Verlängerung weiter ausbauen. Zum anderem gab es vor dem Spiel aber auch einen traurigen Moment, da kurz vor dem Weihnachtsfest der Ehrenvorsitzender Hermann Bernhart verstorben war, der den ESV neben seiner unermüdlichen ehrenamtlichen Tätigkeit auch zehn Jahre als Vorstand geleitet hatte. Nach einer Schweigeminute vor Spielbeginn siegten die Buchloer am Ende mit ihrem vierten Sieg vor heimsicher Kulisse in Folge vielleicht auch für ihren langjährigen Vorstand, wie auch Gäste-Trainer Sven Curmann nach der Partie meinte, der selbst zu Buchloer Zeiten lange mit Bernhart verbunden war.
Nach dem bewegenden kurzen Moment der Stille im Andenken direkt vor dem ersten Bully startete das Derby anschließend jedoch sofort schwungvoll. Beide Teams gingen ein hohes Tempo, aber beide Abwehrreihen waren zunächst voll auf der Hut. So hatten die ganz gefährlichen Aktionen zunächst eher Seltenheitswert, wenngleich das Spiel vor 528 Zuschauen absolut sehenswert war. Die wenigen guten Torchancen waren zudem sichere Beute der beiden starken Torhüter an diesem Abend – Jakob Nerb auf Kemptener und David Blaschta auf Buchloer Seite – sodass es leistungsgerecht mit dem torlosen Remis erstmalig in die Kabine ging, weil beide Teams einfach gut aufeinander eingestellt waren, wie sich beide Trainer auf der Pressekonferenz einig waren.
Aus diesen zurück änderte sich nicht so viel am Bild auf dem Eis. Weiter blieben beide Teams fokussiert und präsent in der Defensive. Im Powerplay gelang es beiden Kontrahenten dann aber doch einmal die sicher stehenden Abwehrreihen samt Torhüter zu überwinden. Dabei hatte Marc Krammer, der sich zuletzt und auch an diesem Abend in richtig guter Form präsentierte, die Hausherren mit 1:0 in Front gebracht, als er schön von Joey Lewis bedient wurde, der nach wochenlanger Verletzungspause an diesem Abend sein Comeback feierte (23.). Aber auch Kempten nutzte ein Überzahlspiel durch ihren Topscorer Kevin Hu, der mit seinem 30. Saisontor zum 1:1 ausglich (28.). Insgesamt erspielten sich beide Teams in diesem Abschnitt deutlich mehr zwingendere Torchancen wie noch im ersten Durchgang, doch die beiden Schlussmänner zwischen den Pfosten ließen dank starker Paraden keine weiteren Gegentreffer zu.
Und so blieb es ein enges und vor allem spannendes Match, in dem sich auch in den letzten 20 Minuten keiner entscheidend absetzten konnte. Bestes Beispiel, dass nach dem abermaligen Führungstreffer der Pirates durch Felix Schurr aus ganz spitzem Winkel (50.) die Gäste nur eineinhalb Minuten später sofort wieder ausglichen, als Maximilian Schäffler frei vor Blaschta unhaltbar zum 2:2 traf (52.). „Es war ein Spiel, das die ganze Zeit Spitz auf Knopf stand“, erklärte Kemptens Coach treffenderweise, in dem sich beiden Rivalen aber in der Schlussminute doch nochmals die dicke Gelegenheit bot, das Spiel mit einem Luckey Punch noch vorzeitig für sich zu entscheiden. Aber auch hier blieben die Torhüter der Sieger, womit es bei der gerechten Punkteteilung nach 60 Minuten blieb.
In der Overtime hatten dann eigentlich die Sharks die deutlich besseren Möglichkeiten auf den Sieg, doch ein überragender Blaschta hielt seine Mannen im Rennen und Joey Lewis sorgte schließlich nach 63 Minuten für die Entscheidung und den Zusatzpunk zu Gunsten der Piraten. „Es war ein extrem ausgeglichenes Spiel, bei dem wir das glücklichere Ende hatten“, fasste auch ESV-Trainer Dominic Weis die intensiven fast 63 Derbyminuten zusammen, dessen Team sich nach einem wieder einmal defensiv stabilen Auftritt in eigener Halle gegen einen eigentlich offensivstarken Gegner über den vierten Heimsieg in Folge freuen durfte. Dennoch rutschten die Buchloer, bei denen mit Dieter Geidl als Backup zumindest einer der beiden Weihnachts-Neuzugänge erstmalig im Aufgebot stand, vor dem letzten Spiel des Jahres am Sonntag beim neuen Tabellenführer in Schweinfurt erst einmal wieder aus den Top 10 Rängen raus, da der Verfolger aus Peißenberg ebenfalls gegen Burgau gewann und sich punktgleich dank der besseren Tordifferenz auf Platz 10 vorbeischob.



