Piraten verlieren wohl vorentscheidendes Endspiel
ESV Buchloe unterliegt zu Hause dem Bayernligisten Dorfen und braucht nun im Aufstiegskampf ein Wunder
Buchloe (chs) Enttäuschung im Piraten-Lager! Denn der ESV Buchloe verlor am frühen Sonntagabend das wohl vorentscheidende Duell um einen Aufstiegsrang gegen den direkten Tabellennachbarn Dorfen mit 2:6 (1:2, 1:2, 0:2). Zwei Spiele vor dem Ende sind die Chancen doch noch auf den dritten Rang springen zu können drastisch gesunken, weshalb die Buchloer nun auf Schützenhilfe und ein Wunder hoffen müssen. Dem Bayernligist Dorfen ist nach dem verdienten Erfolg dagegen der Ligaverbleib fast schon sicher, denn nur bei einer Niederlage im letzten Saisonspiel zu Hause gegen Vilshofen und gleichzeitig zwei Buchloer Siegen würden die Gennachstädter noch am ESC vorbeiziehen.
Schon vor der Partie war die Ausgangslage klar, dass das Duell des Vierten Buchloe gegen den Dritten Dorfen wohl das vorentscheidende Finale um den begehrten Aufstiegsplatz sein würde. Bei einem Sieg wären die Buchloer nämlich an den Eispiraten vorbeigezogen, wohingegen die nach zuletzt zwei Niederlagen ziemlich unter Druck stehenden Oberbayern mit einem Auswärtssieg ihrem Bayernligaverbleib einen riesen Schritt entgegenkommen würden. Umso bitterer war daher der durchaus verpatzte Start der Hausherren, die schon nach 96 Sekunden nach dem 0:1 von Bastian Rosenkranz in Rückstand gerieten und keine zwei Minuten später durch einen verdeckten Schuss von Thomas Vrba im Powerplay sogar das 0:2 schlucken mussten (4.). Auch in der Folge taten sich die Buchloer gegen den cleveren Bayernligisten weiter schwer, wobei man natürlich auch erst einmal diesen rabenschwarzen Auftakt verdauen musste. So konnte man von Glück reden, dass der Rückstand nicht noch weiter anwuchs. Als nach 17 Minuten dann aber Dorfens Rosenkranz wegen eines Stockchecks mit 5+Spieldauer vorzeitig zum Duschen musste, witterten die Pirates doch noch ihre Chance. Und tatsächlich rutschte dem sonst aufmerksamen ESC-Keeper Thomas Hingel 31 Sekunden vor Drittelende noch ein Schuss von Alexander Krafczyk zum 1:2 Pausenstand durch.
Nach dem psychologisch wichtigen Anschlusstreffer startete eigentlich auch der Mittelabschnitt optimal für die Freibeuter. Da die Gäste mit der ein oder anderen Undiszipliniertheit nun gleich vier Mal binnen dreieinhalb Minuten auf die Strafbank wanderten, konnte der ESV in doppelter Überzahl agieren und nutzte dies auch zum Ausgleich. Marc Weigant hatte zum 2:2 vollendet (22.). Doch ein weiterer Treffer sollte trotz restlicher Überzahl nicht mehr gelingen. Das Spiel war anschließend nicht nur auf der Anzeigentafel wieder völlig offen. Denn die Buchloer waren nun deutlich besser im Spiel als noch in den vorangegangenen 20 Minuten. Umso ärgerlicher war, dass man nach 30 Minuten durch eine eigene Unachtsamkeit, die der erfahrene und routinierte Bayernligist sofort eiskalt bestrafte, wieder in Rückstand geriet. Michal Horky war der Nutznießer, der flach am kurzen Eck zum 2:3 traf. Und abermals legten die Eispiraten durch Vrba nach, der mit seinem zweiten Treffer genau in den Winkel zum 2:4 vollendete (35.). ESV-Trainer Alexander Wedl reagierte und wechselte Torhüter Alexander Reichelmeir gegen Arion Martinaj – vermutlich auch um nochmals ein Zeichen zu setzten und sein Team wachzurütteln. Und beinahe wäre den Gastgebern wiederum direkt vor Drittelende der Anschluss gelungen, als viele Zuschauer schon den Torjubel auf den Lippen hatten. Doch der Puck war offenbar nicht hinter der Linie.
Somit mussten die Piraten mit einem Zwei-Tore-Rückstand in den entscheidenden Durchgang gehen, in dem die Buchloer zwar nochmals alles versuchten, den jetzt stabil stehenden und souverän wirkenden Gegner aber nicht mehr ernsthaft in Verlegenheit bringen konnten. Denn statt einer Aufholjagd machte ein abgefälschter Schuss von Andreas Attenberger zum 2:5 im Powerplay endgültig alles klar (57.). Der Empty-Net-Treffer von Johannes Kroner zum 2:6 Endstand hatte anschließend nur noch statistischen Wert (59.).
„Das war heute unser Finale und leider haben wir es nicht gewonnen“, gratulierte der Buchloer Trainer im Anschluss fair seinem Gegenüber. „Ich kann meiner Mannschaft gar keinen großen Vorwurf machen, aber wir haben nach dem Comeback einfach zu viele Fehler gemacht.“
Für die Wedl-Truppe muss am kommenden Wochenende neben einem Ausrutscher der Konkurrenz in den beiden abschließenden Gruppenspielen zu Hause gegen Amberg und Geretsried alles zusammenpassen, wenn man das Aufstiegswunder doch noch irgendwie möglich machen möchte.