Freibeuter wachen zu spät auf
ESV Buchloe verliert gegen Schongau zu Hause erstmalig in der Aufstiegsrunde
Buchloe (chs) Am dritten Spieltag der Aufstiegsrunde mussten die Buchloer Piraten am Freitagabend im ersten Duell gegen einen Bayernligisten erstmalig ohne Zählbares die Segel streichen. Gegen die Schongau Mammuts stand nach 60 Minuten in der Sparkassenarena nämlich eine 2:3 (0:1, 0:0, 2:2) Heimniederlage auf der Anzeigentafel, die am Ende auch absolut in Ordnung ging. Zu spät wachten die Rot-Weißen schließlich erst auf, nachdem man zuvor über weite Strecken des Spieles vor allem offensiv viel zu harmlos blieb. In den Schlussminuten kam man nach einem 0:3 Rückstand durch einen Doppelschlag binnen 20 Sekunden zwar noch einmal auf Schlagdistanz heran, doch letztlich kam dieses Aufbäumen zu spät.
Schon vom Start weg kamen die Buchloer gegen durchaus clever spielende Gäste nicht wirklich zu recht. Zwar legten beide Mannschaften ein ziemlich hohes Tempo an den Tag, doch wirklich gefährlich wurde es vor den Toren nur selten. Dabei wirkten die Schongauer offensiv noch etwas eingespielter und druckvoller, sodass der 0:1 Führungstreffer nach 13 Minuten im Powerplay durch Tobias Turner nicht unverdient war. Die Buchloer dagegen brachten das von Lukas Müller gehütete Gästetor praktisch gar nicht in Verlegenheit.
Auch im Mitteldrittel sollte sich hier zunächst nicht all zu viel ändern. Die Defensive um ESV-Schlussmann Alexander Reichelmeir stand gegen den ligahöheren Konkurrenten zwar größtenteils gut, doch in der Vorwärtsbewegung blieb man weiterhin fiel zu fahrig und ungefährlich. Immerhin überstanden die glücklosen Buchloer nach knapp 28 Minuten eine gut eineinhalbminütige doppelte Unterzahl unbeschadet. Nachdem Simon Beslic dann von der Strafbank zurückkam, hatte er mit einem Konter die bis dato beste Gelegenheit zu Ausgleich, doch im letzten Moment wurde auch er noch entscheidend beim Abschluss gestört. „Wir haben es im zweiten Drittel zwar etwas besser gemacht wie im ersten, aber uns dennoch viel zu wenig Chancen erarbeitet“, meinte auch ESV-Trainer Alexander Wedl zum torlosen Mitteldrittel. Das einzig gute aus ESV-Sicht bis zur zweiten Pause war zumindest die Tatsache, dass man weiterhin nur mit einem Tor im Hintertreffen lag.
Das änderte sich aber im finalen Durchgang schnell, als die Gäste schon 23 Sekunden nach Widerbeginn eine Unstimmigkeit der Piraten-Abwehr eiskalt zum 0:2 durch Matthias Müller nutzten. Und als Sebastian Sutter nach 51 Minuten zum 0:3 traf, schien die Entscheidung endgültig gefallen zu sein. Mit dem Mute der Verzweiflung nahmen die Hausherren schon fünf Minuten vor Schluss in Überzahl dann Torhüter Reichelmeir zu Gunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis. Und dies war tatsächlich von Erfolg gekrönt, da Robert Wittmann nach 57 Minuten zum 1:3 traf. Jetzt schienen die Buchloer nochmals Blut geleckt zu haben. Nur 20 Sekunden später nämlich schlug ein Schuss von John Boger zum 2:3 hinter Schongaus Keeper ein. Der Bayernligist geriet jetzt doch noch einmal gehörig ins Wanken. Letztlich kam die Schlussoffensive der Buchloer aber zu spät, da man trotz erneutem Versuch ohne Torwart nicht mehr ausgleichen konnte. „In den letzten vier Minuten haben wir noch einmal alles probiert, aber über das gesamte Spiel war das gegen eine erfahrene Bayernligamannschaft wie Schongau einfach zu wenig“, so die passende Einschätzung des Buchloer Trainers zur ersten Niederlage in der Verzahnung.
Diese gilt es nun schnell abzuhaken, den schon am Sonntag wartet das nächste wichtige Duell beim derzeitigen Tabellennachbarn in Kempten. Eröffnungsbully im Allgäu-Derby an der Iller ist ab 18 Uhr.