Der Teamspirit als Schlüssel für eine erfolgreiche Saison
ESV Buchloe blickt trotz einiger Unwegsamkeiten auf eine gute Spielzeit zurück und kann bereits die ersten Verlängerungen bekannt geben
Buchloe (chs) Während sich der EHC Klostersee nach einer beeindruckenden Spielzeit am gestrigen Dienstag im Bayernligafinale gegen den TEV verdientermaßen den Meistertitel gesichert hat, haben sich die Buchloer Piraten schon seit gut zwei Wochen in die Sommerpause verabschiedet. Mit dem nötigen Abstand blickt man im ESV-Lager dabei auf eine gute Saison zurück, die jedoch einiges an Herausforderungen zu bieten hatte. Dass die heimische Sparkassenarena durch die Neubau- und Sanierungsarbeiten während des gesamten Winters eine Baustelle war und natürlich vor allem die Corona-Pandemie waren mit die größten Brocken, mit denen die Freibeuter zu kämpfen hatten. Und trotzdem darf man beim ESV auf eine wirklich gelungene Spielzeit zurückblicken, vor allem wenn man sich vor Augen hält, dass die Rot-Weißen nach der frühzeitig abgebrochenen Vorsaison eigentlich noch mehr oder weniger als Aufsteiger an den Start in Bayerns höchster Spielkasse gingen.
Den vorzeitigen Klassenerhalt durch das Erreichen der Aufstiegsrunde kann man somit absolut als Erfolg ansehen. Dies bestätigt auch der sportliche Leiter und 2. Vorstand Florian Warkus so: „Insgesamt können wir zufrieden sein, da wir das das gesteckte Ziel mit einem Vorrundenplatz zwischen Rang 6 und 8 erreicht haben und dabei praktisch durchgängig unter den Top 8 waren.“ Und auch ESV-Trainer Christopher Lerchner beurteilt dies ähnlich: „Wir hatten eine sehr gute Truppe zusammen, die uns viel Freude bereitet und immer als Einheit funktioniert hat.“ Der Teamgeist in der Mannschaft war und ist sicherlich auch einer der Gründe, warum man sich bereits im Januar vorzeitig über den Ligaverbleib freuen durfte. Das sehen auch die beiden Verantwortlichen so: „Sowohl sportlich als auch von der Kameradschaft und dem Spirit im Team hat das einfach gepasst.“ Zwar war oftmals die brandgefährliche erste Reihe um Alexander Krafczyk, Markus Vaitl und Michal Petrak erfolgreich, wo vor allem der der 38-jährige Tscheche Michal Petrak mit 80 Punkten in 38 Spielen als zweitbester Scorer der gesamten Liga glänzte. Aber auch Andreas Schorer zählte zu den absolut positiven Überraschungen. „Nach über dreijähriger Pause vom Eishockey hat er einen super Job gemacht“, lobt Warkus den Verteidiger, der nicht nur seine Defensivaufgaben mit Bravour erfüllte, sondern mit 14 Toren auch drittbester Torschütze in der teaminternen Wertung war.
Doch letztlich war der Schlüssel zum Erfolg die mannschaftliche Geschlossenheit, die das Team zum Erfolg führte. Und so konnte man durchaus auch Rückschläge wegstecken, wie zum Beispiel die schwere Verletzung von Simon Beslic, für den leider schon Mitte Dezember die Saison vorbei war. Aber auch die Herausforderungen und Schwierigkeiten rund um die Coronaproblematik steckte das Team immer wieder weg. Vor allem zum Hauptrundenende hatten die Buchloer hier mit mehreren Ausfällen ordentlich zu kämpfen, sodass hier kaum ein geregelter Trainings- oder Spielbetrieb möglich war. „Das war natürlich ärgerlich, dass uns das ausgerechnet zur entscheidenden Saisonphase gehandicapt hat.“ Womöglich war dies dann auch mit ein Grund, warum man in der anschließenden Meisterrunde trotz vieler guter Auftritte einiges an Lehrgeld zahlen musste. „Die Meisterrunde verlief leider eher unglücklich, weshalb man in der Gesamtbilanz sagen muss, dass insgesamt sicherlich sogar noch mehr drin gewesen wäre“, meint Warkus. Dementsprechend waren die bitteren Heimniederlagen mit den oftmals späten Gegentreffern auch für Lerchner eine der schmerzlichsten Erfahrungen dieser Saison. „Trotz teils sehr guter Leistungen mit dezimiertem Kader haben wir uns hier einfach nicht belohnt. Doch auch hier hat sich die Mannschaft immer wieder zusammengerauft“, ist Lerchner dennoch stolz auf seine Schützlinge.
„Ohnehin war das Schönste, dass wir die Saison trotz der Corona-Problematik den ganzen Winter über zu Ende spielen konnten, ohne dass es wie die beiden Jahre zuvor zu einem vorzeitigen Abbruch kam“, so das einhellige Fazit von Warkus und Lerchner. Und so richtet sich der Blick der Verantwortlichen trotz der nun anstehenden Sommerpause schon wieder nach vorne: „In den nächsten Wochen und Monaten stehen natürlich bereits wieder die Planungen für die kommenden Saison an“, berichtet Warkus. „Hier kommt einiges an Arbeit auf uns zu, da wir die Mannschaft zum Teil leider etwas umbauen müssen, weil uns ein paar Spieler vor allem aus beruflich Gründen nicht mehr zur Verfügung stehen werden. Mit unseren Möglichkeiten als kleiner Verein ist es in Buchloe zudem immer sehr herausfordernd, aber wir sind guter Dinge, dass wir auch in der neuen Spielzeit wieder eine gute Mannschaft zusammenhaben.“
Auf einer der wichtigsten Positionen – der Trainerposition – kann Warkus zumindest schon einmal gute Nachrichten verkünden. „Wir sind froh, dass unser Trainergespann mit Christopher Lerchner und seinem Assistenten Tobias Kastenmeier uns weiter erhalten bleibt.“ Das Duo der beiden ehemaligen ESV-Spieler wird also auch künftig die bis dato sehr erfolgreiche Arbeit der letzten drei Jahre weiterführen. „Ich freue mich, sehr den eigeschlagenen Weg zusammen weiterzugehen, denn die Arbeit mit dem Jungs und dem gesamten Umfeld macht mir einfach riesen Spaß“, so Christopher Lerchner zu seiner Verlängerung.
CHRISTOPHER LERCHNER TOBIAS KASTENMEIER
Zum Abschluss noch ein paar Zahlen und Fakten zur abgelaufenen Spielzeit der Pirates:
Saisonspiele gesamt: 38 (4 Spiele wurden coronabedingt nicht gespielt)
Hauptrunde: 13 Siege – 12 Niederlagen –> Platz 8 ligaweit
Meisterrunde: 3 Siege – 10 Niederlagen –> Platz 8 ligaweit
Gesamttorverhältnis: 144 : 156 –> im Schnitt 3,79 : 4,11
höchster Saisonsieg: 8:1 in Königsbrunn (Hauptrunde) und 11:5 gegen Peißenberg (Meisterrunde)
höchste Saisonniederlage: 1:7 in Pfaffenhofen (Hauptrunde) und 3:8 in Peißenberg (Meisterrunde)
Strafminuten gesamt: 481 –> im Schnitt pro Spiel 12,66 Strafminuten –> Platz 5 ligaweit
Powerplayquote: 27,73% (45 Tore in 182 Überzahlspielen) –> Platz 4 ligaweit
Penaltykilling: 76,63% (43 Tore in 184 Überzahlspielen) –> Platz 9 ligaweit
Topscorer: Michal Petrak (80 Punkte in 38 Spielen –> 2,11 Punkte pro Spiel)
bester Torschütze: Alexander Krafczyk (28 Treffer in 35 Partien –> 0,89 Tore pro Spiel)
bester Vorbereiter: Michal Petrak (55 Assists in 38 Partien –> 1,45 Assists pro Spiel)
„Bad-Boy“: Christian Wittmann (45 Strafminuten)
Dauerbrenner: Johannes Wiedemann 36 Spiele mit 2077 Spielminuten