Unnötige Niederlage mit fadem Beigeschmack
Die Buchloer Piraten haben 40 Minuten lang in Amberg mehr vom Spiel und kassieren dennoch die nächste Niederlage
Amberg/Buchloe (chs) Da wäre deutlich mehr drin gewesen – doch am Ende stehen die Buchloer Piraten erneut mit leeren Händen da. Trotz einer erheblichen Leistungssteigerung im Vergleich zum bitteren 2:9 am Freitag in Schongau hat der ESV auch am Sonntag den Bock nicht umstoßen können. Denn beim ERSC Amberg verloren die Rot-Weißen knapp mit 3:4 (1:1, 2:2, 0:1) und kassierten somit die vierte Niederlage in den letzten fünf Partien. Diese wäre unter dem Strich allerdings sicherlich vermeidbar gewesen und war am Ende aus Buchloer Sicht zu allem Überfluss auch noch heftig umstritten, da beim Siegtreffer der Amberger knapp eine Minute vor dem Ende das Buchloer Tor schon mehrere Sekunden zuvor aus der Verankerung gerutscht war. Doch die Schiedsrichter gaben den Treffer und die Buchloer mussten so erneut ohne Punkte die Heimreise antreten.
Dabei hatten die Freibeuter zwei Drittel lang offensiv eigentlich deutlich mehr vom Spiel. Die Amberger, die nur mit einer kurzen Bank von 14 Feldspielern antreten konnten überließen nämlich lange Zeit den Buchloern die Initiative. Und die hatten somit in den ersten 40 Minuten auch ein sichtbares Chancenplus, wobei man hier zu ineffizient blieb und immer wieder an einem starken ERSC-Schlussmann Lucas Di Berado scheiterte. Pech hatten die Gennachstädter dann zudem, als Demeed Podrezov nur das Aluminium traf (10.). Statt einem möglichen Buchloer Führungstreffer schlug es dann aber nach gut elf Minuten auf der Gegenseite ein, als die ESV-Verteidigung einmal zu passiv agierte. Den entsprechenden Freiraum nutzte Roberts Baranovskis, der mit einem verdeckten Schuss in den Winkel Pirates-Schlussmann David Blaschta keine Abwehrchance ließ (12.). Joey Lewis glich aber verdientermaßen noch vor dem ersten Seitenwechsel in Überzahl aus, als er die Scheibe scharf in den Slot spielte, wo ein Amberger Verteidiger den Puck zum 1:1 Pausenstand ins eigene Tor abfälschte (19.).
Auch im Mittelabschnitt änderte sich kaum etwas: Amberg konzentrierte sich weiterhin vermehrt auf die Defensive, wobei man – wie in den ersten 20 Minuten auch – mit Kontern immer wieder brandgefährlich blieb. Ein Übergewicht an Chancen hatten aber weiter die Freibeuter, die sich daher ärgern mussten, dass man abermals zu fahrlässig vor dem gegnerischen Tor mit diesen Gelegenheiten umging. Fast schon kurios, dass dann ausgerechnet ein Schuss erneut von Joey Lewis aus ganz krummem Winkel genau im Torknick zum 2:1 für die Buchloer einschlug (30.). Aber Amberg antwortete prompt mit dem 2:2 durch Lukas Preßl, dessen Schuss ebenfalls unhaltbar im Torwinkel landete (33.). Und auch die neuerliche ESV-Führung durch einen verwandelten Penalty von Michal Petrak (37.) egalisierten die Gastgeber umgehend. Denn mit Ablauf einer Strafe war Kevin Schmitt mit einem satten Onetimer zum 3:3 erfolgreich (39.).
Das letzte Drittel war dann deutlich zerfahrener und ausgeglichener, was vor allem an den vielen Strafzeiten lag. Mit insgesamt sieben waren hier vor allem die Buchloer viel zu undiszipliniert, wobei man sich in Unterzahl zumindest keinen weiteren Gegentreffer fing und bei einem Pfostenschuss von Daniel Krieger auch das nötige Glück auf seiner Seite hatte. Als alles schon mit der Verlängerung rechnete hatte Michal Petrak kurz vor Schluss nochmals die dicke Chance zur Entscheidung – doch wieder war Di Berado zur Stelle (59.). Und dann kassierten die Freibeuter hinten tatsächlich den Lucky-Punch gegen sich, als Benjamin Frank den Puck irgendwie zum 3:4 über die Linie brachte (59.). Allerdings war hier das Tor, wie von Torhüter Blaschta auch reklamiert, schon einige Momente zuvor aus der Verankerung gerutscht. Trotz der verständlichen ESV-Proteste gaben die Unparteiischen den Treffer aber, der die enge Partie letztlich zu Gunsten der Hausherren entschied.
Am Ende mussten sich die Pirates trotz des diskussionswürdigen K.O. aber an die eigene Nase fassen, da man 40 Minuten lang zu viele Chancen liegen gelassen und dann im letzten Abschnitt zu viele Strafzeiten kassiert hatte. Durch diese verhängnisvolle Mischung bleibt man damit erstmalig in dieser Saison an einem Wochenende komplett ohne Punkte und muss nun am kommenden Wochenende wieder schauen, dass man zurück in die Erfolgsspur findet.

