Tolles Comeback mit bitterem Ende
ESV Buchloe kommt gegen Miesbach nach 0:3 Rückstand zurück, muss sich am Ende aber wieder einmal geschlagen geben
Buchloe (chs) Der ESV Buchloe wird in der Aufstiegsrunde aktuell wahrlich nicht vom Glück verfolgt. Getreu dem Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ hatten die Buchloer am Freitagabend – wie schon in so vielen Spielen dieser Saison – bis kurz vor Ende einem Spitzenteam der Liga die Stirn geboten, um dann kurz vor Spielschluss doch den entscheidenden KO hinnehmen zu müssen. Zuvor hatten die Freibeuter im Heimspiel gegen den TEV Miesbach echte Comeback-Qualitäten bewiesen, da man einen 0:3 Rückstand nach den Startdrittel und einen zwischenzeitlichen 1:4 Rückstand im Mittelabschnitt in ein 4:4 nach 40 Minuten ausgleichen konnte. Doch durch einen Gegentreffer ausgerechnet in eigener doppelter Überzahl siegten die Gäste am Ende doch mit 4:6 (0:3, 4:1, 0:2) und ließen die Piraten wieder einmal mit leeren Händen zurück.
Das Startdrittel verschliefen die Hausherren wie bereits erwähnt fast komplett. Denn im Vergleich zur Vorwoche, als die Piraten dem Spitzenreiter Klostersee einen offenen Schlagabtausch bieten konnten, fanden die Buchloer gegen den TEV Miesbach von Beginn an nicht so wirklich ins Spiel. Und die Gäste demonstrierten eindrucksvoll, warum sie eines der besten Überzahlspiele der Liga haben. Schon nach rund drei Minuten ging der TEV nämlich mit dem ersten Powerplay des Spiels in Front. Felix Feuerreiter hatte einen Abpraller im Nachsetzten zum 0:1 über die Linie gedrückt. Auch danach blieben die Gäste die deutlich Geradlinigeren und Zielstrebigeren, während die Piraten einfach keinen Zugriff bekamen. Die fast schon logische Konsequenz war somit das 0:2 durch Stephan Stiebinger, der auch das zweite Überzahlspiel zum Torerfolg nutzte (10.). Doch damit nicht genug: Nur 55 Sekunden später war Johannes Wiedemann im ESV-Tor erneut geschlagen, als Christoph Fischhaber sogar zum 0:3 traf (11.). Trotz einer Auszeit von Piraten-Coach Christopher Lerchner sollte sich auch in der Folge bis zur ersten Pause nicht viel ändern. Die Freibeuter kamen auch nicht über den Kampf ins Match und waren dem vierten Gegentreffer näher als einem eigenen ersten Torerfolg.
Umso erstaunlicher dann der Mittelabschnitt, in dem sich die Gastgeber nun wie verwandet zeigten. Mit einer ganz anderen Körpersprache kehrte man aus der Kabine zurück und wurde schnell belohnt. Nur 62 Sekunden nach Wiederbeginn staubte Andreas Schorer in Überzahl zum 1:3 ab. Buchloe war jetzt endlich im Spiel angekommen und hatte auch mehrere gute Möglichkeiten weiter zu verkürzen – doch erst einmal ohne Erfolg. Ab Drittelmitte füllten sich dann auf beiden Seiten die Strafbänke, wovon zunächst die Gäste profitierten. Mit zwei Mann mehr auf dem Eis stellte wieder Felix Feuerreiter mit dem 1:4 den alten Abstand wieder her (30.). Doch auch die Miesbacher leisteten sich nun immer wieder die ein oder andere unnötige Strafzeit, was den ESV auch auf der Anzeigentafel endgültig zurück ins Match brachte. Erst traf Michal Petrak in doppelter Überzahl zum 2:4 (34.), ehe Markus Vaitl erneut im Powerplay auf 3:4 verkürzte (38.). Dazwischen hatten die Gennachstädter bei einem Pfostenschuss von Bohumil Slavicek auch Glück (36.). Die famose Aufholjagd in diesem zweiten Abschnitt krönte dann schließlich Marco Göttle 19 Sekunden vor Drittelende, als er einen Schuss im eigenen Drittel erst blockte und dann alleine davonzog, um TEV-Keeper Anian Geratsdorfer den Puck abschließend durch die Hosenträger zum 4:4 Ausgleich zu schieben.
So ging es im finalen Durchgang für beide Teams praktisch wieder bei Null los. In einem inzwischen absolut offenen Spiel hatten die Piraten im weiteren Verlauf die etwas klareren Möglichkeiten, aber der Führungstreffer wollte trotz aussichtsreicher Chancen von Alexander Krafczyk oder Andreas Schorer nicht fallen. Aber auch die Gäste lauerten stets gefährlich und dies wurde dem ESV nach 56 zum Verhängnis. In eigener doppelter Überzahl hatte man eigentlich nochmals die vermeintlich große Gelegenheit, selbst das Siegtor zu machen. Doch stattdessen klaute Bohumils Slavicek in Unterzahl die Scheibe und versenkte sie zum 4:5. Buchloer probierte auch darauf noch einmal zu antworten, doch unmittelbar vor der Schlusssirene bekamen der TEV durch ein technisches Tor sogar noch den 4:6 Endstand zugesprochen, womit das tolle Comeback der Hausherren ein wiederholt bitteres Ende fand.
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