Bitterer KO in der Overtime
Die Buchloer Piraten bieten dem ERSC Amberg im finalen Pre-Playoff-Duell einen aufopferungsvollen Fight mit jedoch tragischem Ende
Amberg/Buchloe (chs) Sie haben alles, aber auch wirklich alles in die Waagschale geworfen. Und lange sah es für den ESV Buchloe am Dienstagabend im entscheidenden dritten Pre-Playoff-Duell beim ERSC Amberg auch richtig gut aus. Doch dann kassierten die Piraten zunächst in der Schlussphase den späten Ausgleich und in der anschließenden Verlängerung den endgültigen KO. Nach einem aufopferungsvollen Fight stand so eine ganz bittere 4:5 (2:2, 0:0, 2:2) Niederlage nach Verlängerung zu Buche, womit die Amberger die hart umkämpfte Serie für sich entschieden und das letzte Playoff-Ticket klar machten. Die Buchloer müssen dagegen nun den Gang in die Abstiegsrunde antreten, wo man bereits am Freitag zu Hause im ersten Spiel der Runde auf den ESC Geretsried trifft.
„Viel grausamer kann man nicht verlieren“, bilanzierte ein verständlicherweise extrem enttäuschter ESV-Coach Christopher Lerchner den Ausgang der dritten Partie, die nach den beiden Auswärtssiegen der zwei Teams zuvor die Entscheidung bringen musste. In diesen Showdown starteten die Buchloer allerdings fast schon optimal, als Michal Petrak einen Schuss von Max Dropmann zum 1:0 in die Maschen abfälschte und den ESV somit früh in Front brachte (4.). Doch die Antwort der heimstarken Wildlions ließ nicht lange auf sich warten – ganze 44 Sekunden um genau zu sein. Dann staubte Hunter Fortin zum 1:1 Ausgleich ab (5.). Diesen konterten die Gennachstädter wenig später aber wieder mit dem 2:1, als Felix Schurr ein Zwei auf Eins nach Querpass von Demeed Podrezov zur abermaligen Führung vollstreckte (7.) Anschließend entwickelte sich ein fast schon zu erwartender offener Schlagabtausch, in dem die Amberger zwar ein Chancenplus hatten, die Freibeuter jedoch mit ihren Angriffen immer brandgefährlich waren. Zwei starke Torhüter – Timon Bätge im ERSC-Gehäuse und Johannes Wiedemann im Buchloer Kasten – zeigten sich aber in Bestform. Kurz vor der Pause war Wiedemann dann allerdings doch noch einmal machtlos, als Brendan Walkom einen Konter eiskalt zum 2:2 Pausenstand abschloss (17.).
Das Mitteldrittel war dann nicht so spektakulär vor den jeweiligen Toren wie der vorangegangene Abschnitt, da beide Abwehrreihen nun deutlich konsequenter standen und verteidigten und so weniger klare Abschlussmöglichkeiten zustande kamen. Die Buchloer überstanden hier im Verlauf aber auch drei Unterzahlspiele schadlos, sodass es nach torlosen 20 Minuten mit dem Remis ins Schlussdrittel ging, wo nun endgültig der ultimative Showdown auf die rund 1000 Zuschauer wartete.
Und diesen eröffneten die Piraten wiederum perfekt, als Felix Schurr Bätge per Flachschuss durch die Hosenträger direkt nach Wiederbeginn zum 3:2 überwand (41.). Nach einer neuerlichen überstandenen Strafzeit erhöhte Alexander Krafczyk dann im ersten Buchloer Powerplay der Partie sogar auf 4:2 mit einem satten Schlagschuss über die Stockhand von Bätge (47.). Nun sah es also ganz gut aus für den ESV, der aber nur eine gute Minute später nach einem unhaltbar abgefälschten Schuss durch Walkom postwendend den 4:3 Anschluss hinnehmen musste (48.). Dieser ließ für die Schlussphase nochmals Spannung pur aufkommen und diese sollte aus ESV-Sicht denkbar unglücklich und tragisch enden. Denn nachdem man gerade bravourös eine doppelte Unterzahl überstanden hatte, glich Marco Pronath zweieinhalb Minuten vor dem Ende tatsächlich zum 4:4 aus, als er die Scheibe irgendwie über die Line beförderte. Doch damit nicht genug, denn nach einer weiteren Strafe gegen die Piraten musste der ESV die folgende Verlängerung ebenfalls mit einem Mann weniger beginnen und dies nutzten die Amberger schließlich zum bitteren KO für die Buchloer. Brenden Walkom traf nach 49 Sekunden zum 4:5, was die Playoff-Träume der absolut tapferen Buchloer fast schon auf dramatische Weise zunichte machte.
Den tief enttäuschten Pirates, die aber an diesem Abend alles versucht hatten und den Wildlions eine packende Serie auf Augenhöhe geboten hatten, bleibt somit in den kommenden Wochen mit dem Gang in die Abstiegsrunde nur der knallharte Kampf um den Klassenerhalt. Dieser beginnt bereits am Freitag mit einem Heimspiel gegen den ESC Geretsried (20 Uhr), ehe es am Sonntag dann nach Schongau geht (17.30 Uhr).
Die Highlights vom entscheidenden Pre-Playoff-Duell: –> Ansehen
Die abschließende Pressekonferenz: –> Ansehen